Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft der Universität Wien

Dialog Publizistik
Leipzig-Wien

Kommunikationswissenschaft audiosvisuell

Univ.-Prof. Dr. Günter Bentele (Leipzig) im Gespräch mit Univ.-Prof. DDr. Roland Burkart (Wien)

11. März 2010

 

Wer sich über Public Relations (PR) grundlegend und umfassend informieren will, kommt an Günter Bentele nicht vorbei: Er ist seit 1994 Inhaber des Lehrstuhls für Öffentlichkeitsarbeit/PR am Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft der Universität Leipzig und seit 2012 Vorsitzender des Deutschen Rats für Public Relations. Günter Bentele ist fraglos einer der führenden und auch publikationsmächtigsten PR-Wissenschaftler im deutschsprachigen Raum. Ein umfassendes und systematisches Verzeichnis all seiner Veröffentlichungen wurde im März 2013, aus Anlass seines 65. Geburtstages, online zugänglich gemacht (Günter Bentele Bibliothek).


Prof. Dr. Günter Bentele

Günter Bentele wurde am 24. März 1948 in Heimenkirch, Bayern geboren. Er studierte ab 1968 Germanistik/Linguistik, Soziologie, Philosophie und Publizistikwissenschaft in München und Berlin. Nach seinem Staatsexamen (1974) war er von 1975 bis 1990 Assistent für Publizistikwissenschaft, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Modellversuch Journalisten-Weiterbildung und Hochschulassistent im Studiengang Publizistik der Freien Universität Berlin. Er promovierte 1982 mit einer zeichentheoretischen Arbeit („Zeichen und Entwicklung - Vorüberlegungen zu einer genetischen Semiotik“) und habilitierte sich 1989 mit der Untersuchung „Objektivität und Glaubwürdigkeit von Medien – Eine theoretische und empirische Studie.“ Ein Werk, das erst zwei Jahrzehnte später zu seinem 60. Geburtstag als Teil seiner Festschrift publiziert wurde (als Download gibt es dazu eine Rezension).

Ein selektiver Blick auf Benteles Funktionen: Vorsitzender des Deutschen Rats für Public Relations (DRPR), Mitgründer und Kuratoriumsmitglied der Stiftung zur Förderung der PR-Wissenschaft an der Universität Leipzig (SPRL), Jury-Vorsitzender des Albert Oeckl-Wissenschaftspreises der Deutschen Public Relations Gesellschaft/DPRG (1991-2012), Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft/DGPuK (1995-1998), seit 2003 Member des Board of Directors und 2004 Präsident der European Public Relations Education and Research Association/EUPRERA). Visiting Research Professor an der Ohio University in Athens/Ohio und an der San Diego State University, Kalifornien, USA. Gastprofessuren an den Universitäten Zürich, Lugano, Klagenfurt, Jyväskyla, Sofia und Riga. 2004 Auszeichnung als „PR-Kopf des Jahres“ in Deutschland (DPRG). Dekan der Fakultät für Sozialwissenschaften und Philosophie der Universität Leipzig (2010-2013).

Webpräsenz von Günter Bentele am Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft der Universität Leipzig.
Günter Bentele Bibliothek.


Die Video-Clips mit Günter Bentele

Eine herausragende Spur in der wissenschaftlich fundierten PR-Forschung hat Günter Bentele zweifellos dort hinterlassen, wo es um die Beziehung zwischen Public Relations und Journalismus geht. Das von ihm dazu entwickelte theoretische Konzept ist unter dem Kunstwort „Intereffikation“ in der Literatur vielfach präsent. Bentele erklärt, was es mit diesem Begriff und dem damit gemeinten Modell auf sich hat (Intereffikation, 6 Min.) und geht auch auf Kritik ein: So wurde argumentiert, dieses Modell sei ja bloß PR für PR (Kritik – PR für PR?, 5 Min.), denn in Wirklichkeit handle es sich bei der Beziehung zwischen PR und Journalismus um ein parasitäres Verhältnis (Kritik – PR als Parasit?, 6 Min.).

Ein weiterer PR-relevanter Schwerpunkt in Benteles Denken sind Überlegungen zum Vertrauen bzw. zu einer Theorie öffentlichen Vertrauens. Zunächst führt er in sein Verständnis dieser beiden zentralen Begriffe ein (Öffentliches Vertrauen, 6 Min.) und benennt dann auch allgemeine Faktoren, von denen Vertrauensbildung seiner Meinung nach abhängt (Vertrauensfaktoren, 6 Min.). In diesem Zusammenhang kommt auch der Vorwurf zur Sprache, PR-Leute würden bewusst mit Täuschungen arbeiten und vielfach Lügen verbreiten (Vertrauen, Lüge und PR, 11 Min.).

Womit das Verhältnis von Kommunikation und Wirklichkeit im Raum steht: Inwieweit können wir kommunikativ überhaupt etwas über die Realität aussagen? Konstruieren wir im Grunde nicht alle – und daher auch die PR-Leute – unsere eigenen Wirklichkeiten? Bentele bezieht dazu eine klare erkenntnistheoretische Position, nämlich die des „Rekonstruktivismus“ und er macht auch deutlich, was das für die (Praxis der) Public Relations bedeutet (Rekonstruktivismus und PR, 7 Min.).

PR ist ein relativ junges Berufsfeld, das stark mit der modernen Gesellschaft des 20. Jahrhunderts in Verbindung gebracht wird. Aber wie alt ist PR „wirklich“? Bentele schlägt ein Modell vor, an dem man sich bei der PR-Geschichtsschreibung orientieren könnte (PR und Geschichte, 9 Min).

PR ist ein Berufsfeld, das auch gerne mit der demokratischen Struktur moderner Gesellschaften in Verbindung gebracht wird. Bentele beantwortet die Frage, ob PR-Kommunikation typisch für demokratische Staaten ist und inwieweit man auch im Kontext autoritärer Regime von PR sprechen kann (PR und Demokratie, 6 Min.).

Das Gespräch endet mit einer persönlichen Definition von Public Relations durch Günter Bentele (Benteles PR-Definition, 4 Min.).

 

Zur Schnellauswahl die einzelnen Videoclips mit Günter Bentele im Überblick:

1. Intereffikation

2. Kritik – PR für PR?

3. Kritik – PR als Parasit?

4. Öffentliches Vertrauen

5. Vertrauensfaktoren

6. Vertrauen, Lüge und PR

7. Rekonstruktivismus und PR

8. PR-Geschichte

9. PR und Demokratie

10. Bentele's PR-Definition

 

Das Gespräch ist in voller Länge und in hoher Videoqualität auch als DVD um Euro 15,- (Studierendenpreis € 10,-) exkl. Porto und Verpackung bei Dr. Manfred Bobrowsky, manfred.bobrowsky@univie.ac.at, erhältlich.

BenteleBildDVD1   BenteleBildDVD2   BenteleBildDVD3

 

Ebenso erhältlich:

2013
Dialog Publizistik Bamberg-Wien
Kommunikationswissenschaft audiovisuell
Univ.-Prof. Dr. Manfred Rühl (Bamberg) im Gespräch mit Univ.-Prof. DDr. Roland Burkart und Univ.-Prof. Dr. Walter Hömberg (Wien)
DVD, 69 Min., Wien 28. Juni 2013, Videoarchiv

Dialog Publizistik Berlin-Wien
Kommunikationswissenschaft audiovisuell
Univ.-Prof. Dr. Barbara Baerns (Berlin) im Gespräch mit Univ.-Prof. DDr. Roland Burkart (Wien)
DVD, 81 Min., Wien 23. Jänner 2013, Videoarchiv

 

2010
Dialog Publizistik Leipzig-Wien
Kommunikationswissenschaft audiovisuell
Univ.-Prof. Dr. Günter Bentele (Leipzig) im Gespräch mit Univ.-Prof. DDr. Roland Burkart (Wien)
DVD, 70 Min., Wien 11. März 2010, Videoarchiv

 

2008
Dialog Publizistik Münster-Wien
Kommunikationswissenschaft audiovisuell
Univ.-Prof. Dr. Klaus Merten (Münster) im Gespräch mit Univ.-Prof. DDr. Roland Burkart (Wien)
DVD, 84 Min., Wien 18. Juni 2008, Videoarchiv

 

2007
Dialog Publizistik Zürich-Wien
Kommunikationswissenschaft audiovisuell
Univ.-Prof. Dr. Ulrich Saxer (Zürich) im Gespräch mit Univ.-Prof. DDr. Roland Burkart (Wien)
DVD, 35 Min., Wien 24. Mai 2007, Videoarchiv


Für den Inhalt verantwortlich: Roland Burkart und Manfred Bobrowsky
Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft der Universität Wien
Währinger Straße 29
1090 Wien